Viele Menschen lassen ihre Kinder taufen, weil sie ahnen oder wissen: Sie können nicht allein sicherstellen, dass das Leben ihres Kindes gelingt und glücklich wird. Mit der Taufe vertrauen sie ihr Kind Gott an, der es auf seinem Lebensweg begleiten soll. Gottes Segen, der dem Kind in der Taufe zugesprochen wird, ist das Zeichen dafür, dass unser Leben bei Gott geborgen ist - was auch geschieht. Die Taufe ist aber auch der Schritt ins Christin- oder Christsein. Mit der Taufe wird der Mensch in die christliche Gemeinde, in die Kirche, aufgenommen und gehört von nun an zu Gott. Diese Zugehörigkeit kann man nicht verlieren.
Die Taufe ist schließlich das gemeinsame Kennzeichen aller Christinnen und Christen in der Welt. Sie ist nach protestantischem Glauben die einzige Voraussetzung, um zu Gott und zur Gemeinde zu gehören. Die Taufe wird mit Wasser und im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, vollzogen; in dieser Form wird sie von allen christlichen Kirchen anerkannt. (Ausnahme: Die Baptisten lehnen die Kindertaufe ab und verlangen, dass der Täufling sich bewusst für ein christliches Leben entscheidet. Daher werden als Kinder Getaufte in baptistischen Gemeinden wiedergetauft).
Wie sieht ein Taufgottesdienst aus?
Im Prinzip ist eine Taufe mit Wasser und im Namen des dreieinigen Gottes eine gültige Taufe; dennoch gibt es in der evangelischen Kirche weitere Elemente, die für die Taufe unverzichtbar sind:
Der Taufbefehl erinnert uns daran, in wessen Namen und Auftrag wir taufen.
Jesus spricht: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und macht zu Jüngern alle Völker: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Matthäus 28, Verse 18-20
Ein Mensch wird auf den christlichen Glauben getauft. Was dieser Glaube beinhaltet, davon spricht das Glaubensbekenntnis. Dabei kommt es nicht darauf an, alles zu glauben, sondern sich ein Leben lang damit auseinanderzusetzen.
Das Glaubensbekenntnis lautet:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.
Zum Christsein gehört der Glaube, das Vertrauen auf Gott (Hebräer 11, Vers 1), wesentlich dazu. Das kann ein Kind noch nicht. Deshalb versprechen die Eltern bei der Taufe, dass sie ihr Kind christlich erziehen wollen, damit es eine Chance bekommt, Gott kennen zu lernen und zum Glauben zu finden.
Die Paten vertreten bei der Taufe die christliche Gemeinde. Sie stehen dafür ein, dass das Kind in eine Gemeinschaft hineinwächst, die größer ist als die Familie. Deshalb muss mindestens eine/r der Paten Mitglied einer christlichen Kirche sein. Aus der Kirche Ausgetretene dürfen an der Taufe teilnehmen, erhalten aber keine Urkunde über ihr Patenamt.
Fragen an die Eltern und an die Paten
Liebe Eltern!
Ihr Kind ist Ihnen als Gabe Gottes anvertraut. Es soll durch die Taufe zu Gott gehören. Wollen Sie das Ihre dazu tun, dass in diesem Kind der Glaube an Jesus Christus wachsen kann, und sind Sie bereit, Ihr Kind in der Verantwortung vor Gott zu erziehen, so sprechen Sie: Ja, mit Gottes Hilfe.
Liebe Paten!
Wollen Sie als Glieder der christlichen Gemeinde den Eltern bei der Erfüllung ihrer Aufgabe helfen und für dieses Kind Verantwortung vor Gott übernehmen, so sprechen Sie: Ja, mit Gottes Hilfe.